Deutscher Stenografenbund E. V.

Horst Erich Sahm erhält die Goldene Ehrenplakette des Deutschen Stenografenbundes E. V.

Unter den Wettschreibern des Deutschen Stenografenbundes E. V. (DStB) wird es kaum jemanden geben, dem der Name „Horst Erich Sahm“ nichts sagt. Horst Erich Sahm hat sich seit vielen Jahren in höchstem Maße verdient gemacht um die stenografische Organisation. Er hat im Auftrag des Präsidiums seit 2016 die Deutschen Meisterschaften des DStB und auch die Hessischen Einzel- sowie Mannschaftsmeisterschaften des Hessischen Stenografenverbandes E. V. durch sein großes organisatorisches Talent maßgeblich geprägt.

Für sein großes Engagement wurde Horst Erich Sahm nun anlässlich des Bundespokalschreibens 2024 in Offenbach mit der Ehrenplakette des Deutschen Stenografenbundes in Gold geehrt. Die Plakette wurde ihm am 26.11.2024 in Offenbach im Rahmen der Festveranstaltung zum Bundespokalschreiben durch Regina Hofmann (DStB-Präsidentin) und Reiner Karbowski (DStB-Vizepräsident) überreicht. Ausgezeichnet wurde insbesondere seine „langjährige, erfolgreiche Tätigkeit bei der Organisation und Durchführung der Deutschen Meisterschaften“.

Wir gratulieren Horst Erich Sahm herzlich zu dieser Ehrung!

Horst Erich Sahm (rechts) zusammen mit DStB-Präsidentin Regina Hofmann (Mitte) und DStB-Vizepräsident Reiner Karbowski (links) bei der Überreichung der Plakette (Foto: Uwe Brüdigam)

Diese große Ehrung geht aber auch einher mit dem Abschied Horst Erich Sahms aus der Wettschreiborganisationen, von der er sich nun zur Ruhe setzen wird. Wir sind froh, bereits ein neues engagiertes Team für die Wettschreiborganisation gewonnen zu haben – werden aber stets wehmütig auf die gemeinsame Zeit mit Horst Erich Sahm zurückblicken und danken ihm für sein unermüdliches Engagement. Die Präsidentin brachte es in ihrer Laudatio auf den Punkt: „… wir können mehrere Horst Erich’s gut gebrauchen.“

Als weitere Ehrung für die Verdienste von Horst Erich Sahm brachte die Zeitschrift für Stenografie, Sprach- und Schriftkultur („Stolze-Schrey-Post“, Ausgabe 2024/2, Seiten 19 – 28) anlässlich seines 75. Geburtstags ein umfassendes Porträt mit ausführlichem Interview unter dem Titel: „Horst Erich Sahm – 75 Jahre, Wettschreiben als lebenslange Leidenschaft“. In diesem Beitrag erfahren wir vieles aus dem Leben und insbesondere aus der Wettschreibkarriere Horst Erich Sahms.

Horst Erich Sahm wurde 1949 in Offenbach am Main geboren und kann auf eine lange Zeit als aktiver Wettschreiber zurückschauen. Viele Jahre war er in verschiedenen Vorstandsämtern tätig und zuletzt maßgeblich in der Wettschreiborganisation. Seit 1975 ist er Mitglied im Stenografenverein „ZVB Obertshausen“, von 1990 bis 2020 Vorsitzender des Vereins.

Im Vorstand des Hessischen Stenografenverbandes war er ab 2013/2014 Mitglied des Gesamtvorstandes, in dem er dann auch die Organisation der beiden Hessischen Meisterschaften (Hessische Einzelmeisterschaften und Hessische Mannschaftsmeisterschaften) übernahm. Die jahrelange Organisation der hessischen Wettschreiben war es schließlich, die ihn dazu ermutigte, auch die Organisation der Deutschen Meisterschaften zu übernehmen. Die Deutschen Meisterschaften 2024 in Soltau waren nun die letzten unter seiner Organisation. Auch die Organisation der Hessischen Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften hat er dieses Jahr zum letzten Mal übernommen. Über seinen Bezug zur stenografischen Organisation erzählt Horst Erich Sahm im Interview: „Ich habe 1963 im Alter von 13 Jahren in Offenbach den Beruf des Schriftsetzers im Bleisatz erlernt, bin dadurch also auch ein ‚Jünger Gutenbergs‘.

Als Anfang der 70er-Jahre dann der Fotosatz seinen Einzug hielt, musste ich – obwohl ich nach der Ausbildung nie mehr eine Schulbank drücken wollte – etwas tun und erlernte im 2. Halbjahr 1975 das Maschinenschreiben. Mir machte dabei von Anfang an ‚die Geschwindigkeit‘ viel Spaß und ich wusste, wenn ich in den zukünftigen Firmen besser als meine ‚Konkurrenten‘ sein wollte, dann kann ich dies zuerst über meine Geschwindigkeit im 10-Finger-Tastsystem erzielen. Denn viele konnten dies nicht.

Übrigens: Bei den Zwischen- und Abschlussprüfungen in der Lehrzeit gehörte zu den praktischen Bleisatzübungen auch ein Geschwindigkeitswettbewerb dazu: Nämlich 30 Minuten lang ‚Glatter Satz‘, mit Winkelhaken, Satzschiff und großem Bleikasten Buchstaben für Buchstaben ‚absetzen‘. Die Buchstaben waren dabei natürlich in Spiegelschrift. Und hier sorgte ich bei der Zwischenprüfung für ein Novum, denn bereits nach 25 Minuten hatte ich meinem ganzen Text von der Textvorlage ‚abgesetzt‘. Dies sorgte natürlich bei der IHK-Prüfungskommission für große Verwunderung, denn so etwas gab es vorher noch nicht und ab der nächsten Prüfung waren alle Textinhalte länger.“ – Dies ist zudem ein eindrucksvolles Beispiel für die hohe Leistungsfähigkeit unserer Schreibtechniken.

Wir wünschen Horst Erich Sahm von Herzen alles Gute! Verbunden damit ist die Hoffnung, dass man sich auf den Meisterschaften weiterhin trifft – auch nach Abgabe der Rolle als Wettschreiborganisator. Ein herzlicher Schriftgruß!

Dr. Jascha-Alexander Koch, Vizepräsident des DStB